Dürener Turner sammeln erste Erfahrungen im Kürbereich – Regionalliga 2022

Am 03. Dezember stand für die ältesten Turner ein völlig neues Wettkampfprogramm auf dem Plan. Die drei Turner des Dürener TVs, Finn Lövenich, Lucas Geuenich und Silas Bey schaffen dabei souverän den Wechsel vom Pflichtübungsbereich zum Kürbereich des Gerätturnens.

Anders als bei den Pflichtübungen, bei denen die Übungen vorgegeben sind und von P1 bis P9 immer schwieriger werden, hat der Kürbereich zwar grundsätzliche Anforderungen, die von den Turnern abgedeckt werden müssen, die Schwierigkeit ist aber nach oben hin offen. Eindrucksvollstes Beispiel sind die Teilnehmenden bei Olympiaden und deren atemberaubende Übungen. Erfüllt ein Turner die Anforderungen, bekommt er für jede erfüllte Anforderung Punkte. Je nach dem, mit welchem Turnelement eine Anforderung erfüllt wird, gibt es dann Bonuspunkte. Je schwerer die Übungsteile, desto höher die Ausgangspunktzahl – ein Strecksalto vorwärts bringt mehr Punkte ein als eine Rolle vorwärts.

Verletztungsbedingt fiel es den Turnern in den letzten Wochen teils schwer, die neuen und deutlich schwierigeren Übungen an allen sechs Herrengeräten einzustudieren. Komplett neue Übungen mit deutlich gesteigerten Schwierigkeiten – diesen nervenaufreibenden Herausforderungen mussten sich die DTV-Turner stellen und diese am Wettkampftag unter Beweis stellen.

Der Wettkampf selbst startete am Pauschenpferd – dem wohl schlechtesten Gerät der Dürener Turner. Hier konnten leider kaum Anforderungen erfüllt werden und die Dürener Turner konnten gemeinsam nur 15 Punkte erturnen und lagen damit bereits mit deutlichem Abstand hinter den anderen Mannschaften.

Erfreulicher sah es am Boden aus. Dank Strecksaltos mit und ohne Schrauben und dem Erfüllen aller Anforderungen konnte man sich hier auf Augenhöhe mit den anderen Vereinen präsentieren. Silas Bodenkür wurde als drittbeste des Wettkampfes bewertet.

Weiter ging es an den Ringen und drei sehr gelungenen Übungen, die zwar nicht die hohen Schwierigkeiten hatten, in ihrer sauberen Ausführung aber überwiegend konkurrenzfähig waren. Hier konnte Lucas durch seine Hangwage und den Strecksaltoabgang wichtige Punkte sammeln.

Für den Sprung hatten die Turner ein ganz besonderes Bonbon dabei. Finns recht neu gelernter Sprung, der Handstandüberschlag mit Vorwärtssalto, war der anspruchsvollste Sprung des gesamten Wettkampfes. Trotz einiger Fehler in der Ausführung sprach die Qualität dieses Sprungs für sich. Mit einer besseren Ausführung und mehr Erfahrung wird hier in Zukunft noch viel zu holen sein.

Weiter ging es am Reck, an dem die Dürener Turner auch noch nicht alle Küranforderungen erfüllten. Hier gingen leider weitere wichtige Anschlusspunkte verloren, sodass der Abstand zu den anderen Mannschaften wieder größer wurde. Highlighs waren hier Finns und Silas’ Riesenfelgen und Lucas’ Strecksalto als Abgang.

Als letztes Gerät ging es an den Barren. Der nach jeder Runde durchgesagte Zwischenstand verriet bereits: Die anderen Mannschaften hatten den Dürener TV uneinholbar abgehängt. Also entschied man, dass man nichts weiter zu verlieren habe und packte alles an Schwierigkeiten in die Übungen, was zu finden war. Zu den Highlights gehörten hier der Handstand-halbe-Drehung und der Schweizer-Handstand von Silas und das Flugelement von Finn sowie sein Hocksalto-Abgang mit ganzer Schraube. Letzterer war der höchstklassigste Abgang des Gerätes und brachte wichtige Zehntel für die gezeigte Schwierigkeit.

Zwar landeten die Dürener Turner unter den vier anwesenden Mannschaften auf dem vierten Platz, aber gewonnen hatte man trotzdem. Der Erfahrungsgewinn und die Motivation an den Übungen weiter zu feilen, die Ausführung und Schwierigkeit weiter auszubauen, ist auf jeden Fall gegeben. Die beiden Kampfrichter, die den Dürener TV begleiteten, Florian Schnock und Jos Artelt, konnten ebenfalls wichtige Tipps der erfahreneren Kampfrichter mitnehmen, sodass viele vermeidbare Fehler in Zukunft wohl seltener auftreten werden. Insgesamt mussten die Dürener Turner nicht nur komplett neue Übungen turnen, sondern auch direkt an allen sechs Geräten ihr Bestes geben. Die anderen Mannschaften bestanden aus sieben bis acht Turnern, von denen immer nur vier je Gerät turnen durften. Bei den drei Dürener Turnern zählte jede Übung und somit auch jeder Fehler. Mit mehr Turnern und versierteren Spezialisten an einigen Geräten, so war man sich sicher, kann man mit den anderen Mannschaften sicherlich bald Schritt halten.

Um eine wertvolle Erfahrung reicher ging es für die Turner ins wohlverdiente Wochenende und am folgenden Trainingstermin motiviert in die Halle.

 

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